Vereinsgeschichte & Ziele

Vereinsgeschichte
Mama Afrika e.V.

Die Gründerin Hadja Kitagbe Kaba wurde im Alter von sieben Jahren beschnitten. Aufgewachsen in einer Gesellschaft, in der die Beschneidung von Frauen Tradition ist, war es sogar ihr langgehegter Wunsch. Ohne zu wissen, welche Schmerzen und dauerhaften Probleme auf sie zukommen würden, sollte die Beschneidung – ein Initiationsritual, das Geschenke, vor allem aber Respekt und Anerkennung bringt – sie offiziell zu einem Teil der Gemeinschaft machen.

 

Hadja Kaba verließ Afrika im Alter von 23 Jahren, um in Frankreich zu studieren. Durch ihre Zeit in Europa, in einer Gesellschaft die von Wissen und Information geprägt ist und weniger von Traditionen, wie es in Guinea der Fall ist, begann Hadja Kaba die Tradition der Beschneidung zu hinterfragen.

 

Nachdem sie erkannte, wie absurd dieser Brauch ist, beschloss sie, sich unerschütterlich für seine Überwindung einzusetzen. Dabei war ihr aber besonders wichtig, dies nicht mit Bestrafung zu tun, sondern mit Aufklärungsarbeit und einer Sensibilisierung der Beteiligten und Betroffenen für das Thema. Denn sie kannte die Situation der Frauen in den afrikanischen Dörfern, die wenig oder nichts über die fürchterlichen Folgen der Verstümmelungen wissen und unter einem gesellschaftlichen Druck stehen, aus dem sie schwer ausbrechen können.

 

Im Jahr 2000 gründete Hadja Kaba den gemeinnützigen Verein Mama Afrika e.V. in Berlin. Der Verein setzt sich dafür ein, dass in Zukunft kein Mädchen und keine Frau mehr die körperlichen und seelischen Schäden der weiblichen Genitalverstümmelung erleiden müssen.

 

Da Hadja Kaba am 25.05.2015 sehr plötzlich verstarb, ist es uns eine Herzensangelegenheit, ihre bisherige Arbeit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und diese natürlich weiterzuführen und zu würdigen.

Ziele

Wir, als gemeinnützig anerkannter deutsch-afrikanischer Verein, möchten die afrikanische Kultur durch verschiedene Kulturprojekte an Berliner Schulen und Kindertagesstätten bekannt machen und somit einen Beitrag zur Integration leisten. Unsere Aktionen richten sich außerdem an alle, die an Afrika interessiert sind. In Deutschland organisiert Mama Afrika bundesweite Informationsveranstaltungen und Aufklärungskampagnen zum Thema weibliche Genitalverstümmelung.

 

Das Hauptziel von Mama Afrika e.V ist die Überwindung der weiblichen Genitalverstümmelung in afrikanischen Ländern, insbesondere Guinea (Westafrika). Ärzte, Ärztinnen Hebammen und insbesondere Mütter und Großmütter stehen im Mittelpunkt der Programmarbeit, die aus Alphabetisierungs-, Bildungs- und Aufklärungsprojekten besteht.

 

Mama Afrikas Kampf liegt darin, über die physischen und psychischen Folgen der Beschneidung aufzuklären, um so diesem jahrtausendealten Brauch ein Ende zu setzen.

Hadja Kitagbe Kaba
Gründerin, Referentin FGM
† 25. Mai 2015